Digital erstelle Vorschau des Gebäudes des Cooperative Brain Imaging Centers

Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

Fortschritt am Bau des Cooperative Brain Imaging Centers

Der LBIH erstellt eine hochspezialisierte Immobilie mit nachhaltiger Gebäudehülle und hocheffizienter Anlagentechnik.

Sind stabilere Gehirnnetzwerke ein Merkmal höherer Intelligenz? Wie optimiert unser Gehirn unsere Wahrnehmung in der Dämmerung? Wie verändert sich das Gehirn bei Krankheiten wie zum Beispiel Schizophrenie, Parkinson oder Autismus? Diesen und ähnlichen neurowissenschaftlichen Forschungsfragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit 2003 am Brain Imaging Center (BIC) an der Frankfurter Goethe-Universität nach. Dabei nutzen sie bildgebende Verfahren, wie etwa die bekannte Magnet-Resonanz-Technik (MRT). Weil die dafür nötigen Großgeräte teuer sind und bei der Benutzung viel Expertise nötig ist, haben sich die Goethe-Universität, das Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik und das Ernst-Strüngmann-Institut (ESI) schon vor Jahren zur BIC-Forschungskooperation zusammengeschlossen. So konnte eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur geschaffen werden, die weit über die Möglichkeiten der einzelnen Institute hinausgeht.

Mit dem Bau des Cooperative Brain Imaging Centers (CoBIC) wird die Forschungskooperation jetzt auf eine neue Stufe gehoben. Unter modernsten technischen und baulichen Bedingungen können interdisziplinäre Forschungsgruppen im engen Austausch miteinander ihre Untersuchungen unter einem gemeinsamen Dach voranbringen. Als wichtiger Bauabschnitt wurde jetzt der Rohbau des Gebäudes nahezu fertiggestellt, auf ein großes Richtfest musste wegen der aktuellen Corona-Situation verzichtet werden. Angesichts des ausgefallenen Richtfests informierten Minister Boddenberg und Ministerin Dorn heute über den Baufortschritt am neuen Forschungszentrum.

Neurowissenschaftliche Forschung soll in Frankfurt-Niederrad auch in Zukunft weiter gedeihen

Finanzminister Michael Boddenberg: „Mit dem Bau des Cooperative Brain Imaging Centers schaffen wir die Voraussetzungen, damit die neurowissenschaftliche Forschung hier in Frankfurt-Niederrad auch in Zukunft weiter gedeihen kann. Dafür wird ein Gebäude errichtet, das den modernen Ansprüchen der Technik, der Nachhaltigkeit und der heutigen Arbeitswelt entspricht. Das reicht von dem begrünten Außengelände über den zeitgemäßen Forschungs- und Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss, den Büros mit offenen Kommunikationszonen in den beiden Obergeschossen bis zu dem mit Photovoltaik-Anlagen bestücktem und teilweise begrüntem Dach des Gebäudes. Die Investition des Landes in dieses neue Forschungszentrum ist also in vielfacher Weise eine nachhaltige Investition in die Zukunft.“

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Vorbildlich am CoBIC ist die Kooperation der Universität und der beiden Institute, die eine wichtige Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung schlägt. Einfach gesagt, werden hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen der Hirnforschung zusammenkommen, mit modernster Untersuchungstechnik Bilder vom Inneren des Kopfes aufnehmen und anhand der Ergebnisse hoffentlich viele wegweisende Erkenntnisse zur Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns erlangen und untereinander austauschen. Das ist ganz im Sinne unserer Hessischen Hochschulstrategie, mit der wir solche Kooperationen unterstützen: Hochschulen sind dann am erfolgreichsten, wenn sie konsequent Schwerpunkte setzen, sich auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren und dann kooperieren.“

Professor Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt: „Mit dem CoBIC schaffen die drei Partner in der Rhein-Main-Region einen deutschlandweit einzigartigen Wissenschaftsraum methodischer und wissenschaftlicher Exzellenz mit internationaler Ausstrahlung. Das CoBIC stärkt die bereits bestehenden Kooperationen der Rhein-Main-Universitäten Frankfurt, Mainz und Darmstadt und ist in eine facettenreiche neurowissenschaftliche Forschungslandschaft eingebettet, die im Frankfurter Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaftliche Forschung 70 Professuren und Arbeitsgruppen umfasst. Aufbauend auf den Erfolgen vom BIC wird das CoBIC einen neuen ‚Spirit‘ dieser interdisziplinären Forschung schaffen, was sich bereits jetzt in dem Interesse weiterer Institutionen zeigt, die sich am CoBIC beteiligen wollen.“

Schwerpunkte sind im Bereich der kognitiven Neurowissenschaft

Das neue Forschungszentrum inmitten der renommierten neurowissenschaftlichen Forschungslandschaft an der Goethe-Universität wird von den Kooperationspartnern gemeinsam errichtet und betrieben. Neben der gemeinsamen Nutzung modernster MRT-Anlagen und weiterer Großgeräte stehen auch der interdisziplinäre Austausch und wissenschaftliche Kooperationen im Mittelpunkt der neuen Einrichtung. Schwerpunkte sind dabei im Bereich der kognitiven Neurowissenschaft unter anderem unsere Wahrnehmung und Reaktion auf Sprache und Musik, während sich die klinisch orientierte Forschung auf die Untersuchung von Hirnerkrankungen konzentriert.

Der Neubau soll rund 19 Millionen Euro kosten. Für vorbereitende Abbrucharbeiten auf dem Gelände wurden rund 1,4 Millionen Euro ausgegeben. Etwa zwei Drittel aller Kosten – über 13,5 Millionen Euro – übernimmt das Land, den Rest die Max-Planck-Gesellschaft und – zu einem kleineren Teil – das ESI. Die Fertigstellung des neuen Forschungszentrums ist für Ende 2023 geplant. Eigentümerin des Gebäudes ist die Goethe-Universität Frankfurt. Die laufenden Betriebskosten werden von Goethe-Universität, Max-Planck-Gesellschaft und Ernst-Strüngmann-Institut gemeinsam getragen.

Der eindrucksvolle Neubau des CoBIC

Thomas Platte, Direktor des für das Bauprojekt zuständigen Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH): „Der eindrucksvolle Neubau des CoBIC gliedert sich in einen L-förmigen Baukörper, der den Innenhof zum Ernst-Strüngmann-Institut einfasst. Darauf bauen ein zweigeschossiger Büroriegel zur Heinrich-Hoffmann-Straße und ein eingeschossiger Technikriegel auf der Nordseite auf. Das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 3.872 Quadratmetern ist eine hochspezialisierte Immobilie mit einer nachhaltigen Gebäudehülle und hocheffizienter Anlagentechnik. So wird der Strombedarf zum Teil durch eine eigene Photovoltaikanlage gedeckt. Das Forschungsgebäude zeichnet sich zudem durch eine kompakte Bauform aus, was die Energiebilanz begünstigt.