Die Hängebuche im Innenhof des Biebricher Schlosses gehört fest zu dessen Erscheinungsbild. Viele Besucherinnen und Besucher kennen den Baum, viele haben an den Absperrungen rundherum aber auch schon erkennen können: Die Buche ist in einem schlechten Zustand.
Ein Gutachten hat nun Klarheit geschaffen: Die Buche, ein kleines, grünes Wahrzeichen im Schlosspark Biebrich, kann zwar noch erhalten werden, aber sie muss stark zurückgeschnitten werden.
Betrieb und Pflege von Schloss und Schlosspark Biebrich liegen in den Händen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH).
Eike Schwarz von der Gartenverwaltung des Schlossparks Biebrich erklärt: „Vorgesehen ist, die Baumkrone um etwa zehn Meter einzukürzen. So kann vorerst noch ein Teil des Baumes erhalten werden.“
Bleiben werden der Stamm der Buche sowie ein großer Seitenast. Es ist also möglich, auf eine Fällung des Baumes zunächst zu verzichten. „Es soll erst einmal geklärt werden, wie der gesamte Bereich des Schlossinnenhofs zukünftig neu bepflanzt werden soll, hier stehen Aspekte der Gartendenkmalpflege im Vordergrund“, beschreibt Eike Schwarz die nächsten Schritte.
Auch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG), das Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfD) sowie die untere Naturschutzbehörde sind in das Vorhaben eingebunden. Für die SG und das LfD sagen Dr. Inken Formann (Leitung Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, SG) und Wenzel Bratner (Gartendenkmalpflege LfD):
„Es schmerzt uns, dass dieser mächtige Baum und damit die bisher gewohnte Ansicht des Schlosses aufgrund des vorliegenden Schadens- und Krankheitsbildes nicht in seiner jetzigen Form gehalten werden können.
Für die Zukunft muss mittel- bis langfristig auf Grundlage gartendenkmalpflegerischer Analysen und Forschungen eine Lösung zur Wiederbepflanzung gefunden werden, bei der nicht nur dieser Baum ersetzt wird. Auch das Umfeld muss so gestaltet werden, dass sich wieder ein stimmiges Bild ergibt.“
Eike Schwarz erläutert: „Die Hängebuche ist eine Art Wahrzeichen im Schlosspark, welches wir gern in Gänze erhalten hätten. Die Schäden am Baum, etwa durch den Klimawandel bedingte Sonnenbrandschäden und Pilzbefall, sind allerdings zu groß.
Es besteht eine erhöhte Astbruchgefahr. Der Rückschnitt und perspektivisch auch ein Ersetzen des Baumes ist aus Gründen der Sicherheit der zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Parks unumgänglich.“ Arbeiter einer Grünpflege-Firma nehmen die Kürzung des Baumes in den kommenden Tagen vor.