„Feste Feiern, Seminare halten, die Seele baumeln lassen, all das wird nach dem Restaurant- und Hotelneubau auf der Sababurg wieder möglich sein. Der 1970er- Jahre-Bau auf der Burg ist nicht mehr zeitgemäß und eine Sanierung nicht sinnvoll möglich. Wir haben uns daher für einen Hotelneubau mit Restaurant entschieden, in dem über hundert Personen Platz finden können. Derzeit schätzen wir die Baukosten auf rund 43 Millionen Euro, die sich angesichts der unbeständigen Lage auf dem Baumarkt noch verändern können“, erklärte Finanzminister Michael Boddenberg auf der Sababurg. „Wir investieren hier in ein Kulturgut, einen Tourismusmagneten – und auch in wirtschaftliche Perspektiven für den ländlichen Raum.“
Während seiner Sommerreise machte Boddenberg Halt auf dem Märchenschloss, das wohl auch schon Vorbild für die Grimm‘schen Märchen war. Bei dem Termin wurden auch die archäologischen Ausgrabungen im Bereich des bereits abgebrochenen Wirtschaftsgebäudes vorgestellt. Auch auf der Fläche des Neubaus werden solche Sondierungen stattfinden.
Die Burg erhält eine neue Nutzungsperspektive „Wir legen Wert auf einen klimafreundlichen Neubau, der sich in die Kulturlandschaft gut einfügt. Die Hotelzimmer werden deshalb in Holzbauweise erstellt. Nur der Gebäudesockel sowie die Treppenräume und Versorgungsschächte werden in Beton gefertigt. Das Dach wird als Holzkonstruktion mit ökologischer Wärmedämmung und mit Metalldeckung ausgeführt und die Fassade mit Holzschindeln bekleidet.
Der CO2-Abdruck wird durch die Holzbauweise des Neubaus erheblich reduziert“, erklärte Boddenberg. Bis auf einige historische Bereiche im Umfeld des Pallas werden die Flächen des Hotel- und Restaurantgebäudes barrierefrei erreichbar sein. „Der große Besucherparkplatz erhält eine Pergola, auf deren Dach eine Photovoltaikanlage angebracht wird, die zur Deckung des Strombedarfs der Liegenschaft und zum Betrieb von Wärmepumpen dient. Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist werden“, sagte der Finanzminister. Die Photovoltaikanlage wird so viel Strom erzeugen, dass der Energiebedarf der Liegenschaft damit weitestgehend gedeckt werden kann.
Der Entwurf des Architekturbüros Rittmannsperger aus Darmstadt sieht ein Restaurant mit Hotel und 36 Zimmern sowie einen Freizeitbereich mit Sauna vor. Darüber hinaus werden Räumlichkeiten für Seminare angeboten. Entspannung kann man in der Lounge oder auf der angeschlossenen Sommerterrasse finden. Das Hotel soll einem 4-Sterne-Standard entsprechen. Der Gebäudekomplex wird eine Gesamtfläche von rund 4.750 Quadratmetern haben. Auf der Sababurg wird man nicht nur wunderbar Hochzeiten feiern, sondern sich direkt im Standesamt des Schlosses, einer Außenstelle des Standesamts Hofgeismar, trauen lassen können.
Auf die nächsten Schritte auf dem Weg dorthin gab LBIH-Direktor Thomas Platte einen Ausblick: „Noch in diesem Jahr soll das Projekt mit dem Abbruch des derzeitigen Hotel-Anbaus sichtbar weitergehen. Im Anschluss kann der Bauantrag eingereicht werden. Nach heutiger Planung soll der Gebäudekomplex zum Ende des Jahres 2027 fertiggestellt sein.“
Hofgeismars Bürgermeister Torben Busse sagte: „Die Dornröschenstadt Hofgeismar und die gesamte Nordspitze Hessens freuen sich über die neuesten Entwicklungen. Das Land Hessen unterstreicht so die Bedeutung der Sababurg als Dornröschenschloss und touristischen Leuchtturm in der Region. Und dass das Konzept seit den ersten dargestellten Ideen aus dem Jahr 2021 nachhaltiger fortentwickelt wurde, spricht einmal mehr für den Standort mitten im Naturpark Reinhardswald an der Deutschen Märchenstraße.“