Im Bild ist ein Flügel des zukünftigen Deutschen Tapetenmuseums in Kassel zu sehen. Das helle langgestreckte Gebäude trägt den Schriftzug Deutsches Tapetenmuseum.

Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

Neubau für das Deutsche Tapetenmuseum

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Voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres beginnen die Vorbereitungsarbeiten für den Neubau des »Deutschen Tapetenmuseums. Museum für Raumkunst« am Brüder-Grimm-Platz in Kassel. Der Neubau des Museums für Tapeten- und Raumkunst für die Museumslandschaft Hessen Kassel ist ein gemeinsames Projekt des Hessischen Ministeriums der Finanzen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, mit dessen Realisierung die Niederlassung Nord des LBIH beauftragt ist.

Vor der Grundsteinlegung für den eigentlichen Neubau, die für das kommende Jahr geplant ist, werden ab März 2022 die Baustelle eingerichtet sowie die Schadstoffentkernung und -beseitigung im vorhandenen Baubestand begonnen. Während des anschließenden geschossweisen Abbruchs des ehemaligen VGH-Gebäudes sowie des Gebäudes im Hinterhof finden begleitende Kampfmitteluntersuchungen statt.

„Es ist geplant, den Abbruch im Juni 2022 abzuschließen, um nachfolgend mit den umfangreichen und aufwendigen Gründungs-, Erd- und Verbauarbeiten für den Neubau beginnen zu können“, erklärt Thomas Platte, Direktor des zuständigen Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen (LBIH).

Anknüpfung an einen historisch bedeutsamen Ort

„Mit der Wahl des zukünftigen Standortes am Brüder-Grimm-Platz knüpfen wir an einen historisch bedeutsamen Ort für die Kasseler Tapetenherstellung an. Denn hier befindet sich das heute noch erhaltene Gebäude der ehemaligen Arnold’schen Tapetenmanufaktur“, erläutert Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK).

Die Anfahrt zur Baustelle erfolgt über die Wilhelmshöher Allee, die Baustellenzufahrt wird auf der derzeitigen Brachfläche neben der nördlichen Torwache eingerichtet. In der Friedrichsstraße sind u. a. Umlegungsarbeiten bestehender Versorgungsleitungen notwendig. In beiden Bereichen kann es zeitweise zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Die aktuellen Gesamtbaukosten für die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfes von Harry Gugger Studio belaufen sich auf ca. 29 Mio. Euro. Das Gebäude wird voraussichtlich im Mai 2025 baulich fertiggestellt sein, die Museumsöffnung ist für Herbst 2025 geplant. Mit der Realisierung ist das Architekturbüro Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz, beauftragt.

Nachdem das Deutsche Tapetenmuseum seit seiner Gründung 1923 an drei Standorten ansässig war – im Roten und Weißen Palais am Friedrichsplatz (1923–1943), im Weißensteinflügel von Schloss Wilhelmshöhe (1948–1974) und zuletzt im Hessischen Landesmuseum (1976–2008) – ist derzeit ein Museumsneubau nach Entwürfen des Baseler Büros Harry Gugger Studio in Planung.

In der etwa 1.500 qm großen neuen Dauerausstellung werden Besucher*innen auf eine Zeitreise durch 600 Jahre Ausstattungsgeschichte geschickt. Parallel zu den Planungen des Museumsneubaus laufen auch die Vorbereitungen zur neuen Dauerausstellung wie etwa die umfangreichen Restaurierungen der Sammlung des Deutschen Tapetenmuseums sowie ergänzend von zeitgenössischem Mobiliar, Kunstgewerbe und historischer Kleidung.