Die „Kleine Parkwirtschaft“ im Staatspark Wilhelmsbad kann bald wieder Gäste empfangen: Voraussichtlich am 1. Oktober 2021 will Pächter Gianni Zebi sein Restaurant wiedereröffnen, das nach einem Brand im Mai 2015 von Grund auf saniert und um einen Neubau ergänzt wurde. Vom historischen Teil des denkmalgeschützten Gebäudes, das 1785 abseits der Kurpromenade hinter dem sogenannten Stallbau als Restauration und Unterkunft errichtet worden war, standen nur noch die Grundmauern. Einen Anbau des 20. Jahrhunderts zerstörte das Feuer vollständig.
Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau und einen modernen Küchenanbau mit Lager-, und Personalräumen sowie barrierefreien sanitären Anlagen werden auf rund 6,2 Mio €. geschätzt. Das Land setzt damit in großem Umfang sein finanzielles Engagement für den Staatspark fort, der als wichtiger Teil des kulturellen Erbes in Hessen gilt. Zuständiger Bauherr ist der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH). Die Planung und Bauüberwachung der Sanierung sowie des Anbaus hatte das Architekturbüro Kaffenberger aus Reinheim übernommen. Verwaltet wird der Staatspark durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG).
Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, erklärt: „Ich freue mich, dass der Staatspark Hanau-Wilhelmsbad seinen alten Gasthof zurückerhält. Mit zwei Nebengebäuden, die als Stallungen und Remisen dienten, bildete es früher ein Ensemble. Das Wirtshaus war damals den ‚einfachen Gästen‘ des Kurbades zugedacht. In historischer Perspektive ist es ein Kleinod und die Zeit des Wartens hat sich gelohnt. Wir übergeben den Hanauerinnen und Hanauern, allen Gästen von auswärts und natürlich Herrn Zebi und seinem Team ein wirklich schönes und noch besser ausgestattetes Ausflugslokal.“
Alles in allem ein stimmiges Gesamtkonzept
„Die Arbeiten an beiden Gebäuden im Innen- und Außenbereich sind so gut wie abgeschlossen. Durch die Einrichtung der Küche im Neubau gewinnt der Gastraum rund 25 Quadratmeter Fläche. Der Anbau in Holzbauweise hat vor allem die technisch anspruchsvollen Funktionen aufgenommen, also etwa Küche und Haustechnik. Alles in allem ein stimmiges Gesamtkonzept, das die gastronomische Zukunft sichert“, sagt LBIH-Direktor Thomas Platte.
Zum Neustart fehlt lediglich die dekorative Holzverkleidung am Neubau, die aufgrund der Holzknappheit noch nicht ausgeführt werden konnte. Bis voraussichtlich Ende des Jahres wird diese jedoch angebracht sein. Die Wiedereröffnung beeinträchtig das aber nicht. Restarbeiten, kleinteilige Ergänzungen und Anarbeiten werden bis zur Eröffnung fertiggestellt. Auch das Gerüst wird bis dahin abgebaut sein.
Pächter Gianni Zebi freut sich, dass die Zeit der Provisorien vorbei ist. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass es bald wieder losgehen kann. Endlich zieht wieder Leben in die Kleine Parkwirtschaft ein! Schön ist, dass wir mehr Platz zur Verfügung haben werden als zuvor: Künftig können wir rund 120 Sitzplätze anbieten, verteilt auf zwei Gasträume.“ Zebi plant, ab Ende September die nötige Inneneinrichtung sowie Teile seiner Küchentechnik für den Gastronomiebetrieb in die neu gestalteten Räumlichkeiten zu bringen. Die Container, in denen Zebi seine Gäste in der Zwischenzeit bewirtete, werden im Anschluss an den Umzug abtransportiert und die Außenanlagen im Innenhof erneut hergerichtet. Rund 200 Sitzplätze auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern können in dem Biergarten dann angeboten werden.