Baustelle mit verschiedenen Fahrzeugen, Containern und Materialien in einem Innenhof mit Springbrunnen

Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

Sprudelhof: Sanierung macht Fortschritte

Herausforderungen begleiten die Arbeiten an dem herausragenden Denkmal

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Es ist unübersehbar: Die Revitalisierung des Sprudelhofs hat begonnen. Überall im Sprudelhof stehen Bauzäune und Container. Die Rasenflächen sind zur Baustelleneinrichtung geworden. „In den kommenden Jahren entsteht hier ein Zentrum für Gesundheit und Kultur. Es ist herausfordernd, die einzigartige Jugendstilanlage denkmalgerecht so zu sanieren, dass sie allen heutigen Anforderungen gerecht wird und trotzdem ihr historisches Ambiente bewahrt“, erklärt Melanie Hampl, Projektmanagerin beim zuständigen Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH).

„Der Sprudelhof ist ein einzigartiges Baudenkmal. Für die Sanierung ist daher die besondere Expertise der Ausführenden nötig, ebenso die Geduld derer, die den Sprudelhof schätzen und besuchen wollen. Die Expertise bringen unser LBIH und die ausführenden Firmen mit, um Geduld möchte ich alle anderen bitten. Ich bin mir sicher, sie wird am Ende belohnt. Hoffentlich lässt in 2022 die Corona-Lage Baustellenführungen für alle zurecht Neugierigen zu“, sagte Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Sprudelhof.

Eine Großbaustelle braucht Platz

Eine solche Großbaustelle braucht Platz für Baucontainer, für Materiallager, Sanitärräume und Parkplätze. Mitten in der Stadt ist es schwierig, den Baufirmen die notwendigen Flächen bereitzustellen. Genutzt wird im und um den Sprudelhof daher jeder freie Quadratmeter.

„Auch die Randeinfassungen der Grünflächen wurden nach der erforderlichen Dokumentation demontiert und sicher bis zum Wiedereinbau eingelagert. Das Kneippdenkmal musste entfernt werden und auch die Löwenskulptur von Heinrich Jobst, ein Wahrzeichen des Sprudelhofes, wurde gesichert und fand ihren vorübergehenden Platz in einem geschützten Innenhof von Badehaus 3“, erläutert Frank Thielmann, Vorstand der Stiftung Sprudelhof.

Sämtliche Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie den zuständigen Genehmigungsbehörden und allen weiteren verantwortlich Beteiligten. Mit der Einrichtung der Großbaustelle wird es voraussichtlich ab Mitte Januar 2022 nicht mehr möglich sein, den Sprudelhof zu betreten. Zum Schutz der Öffentlichkeit, aus Gründen des Arbeitsschutzes und zur Sicherstellung der Verkehrssicherungspflicht wird für die Dauer der Sanierung der Innenhof gesperrt.

Es verläuft alles planmäßig

Ausgangspunkt der Arbeiten ist die Beseitigung der Schadstoffe im Keller. Sina Vorbach, Projektleiterin beim LBIH für die Maßnahmen am Sprudelhof, gibt einen Einblick: „Es verläuft alles planmäßig. Die asbesthaltigen Ummantelungen der alten Rohrleitungen wurden größtenteils bereits ausgebaut und entsorgt. In diesem Zusammenhang muss vorab geprüft werden, ob die Ablagerungen und ausgebauten Teile radioaktiv belastet sind. Erst danach dürfen die Materialien ordnungsgemäß ausgebaut und dem geregelten Entsorgungsweg zugeführt werden.“

Mit Hilfe von Musterzellen konnten in den Badehäusern 2 und 5 wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit der vorgefundenen Bausubstanz gewonnen und vertieft werden. Der LBIH entwickelt gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege derzeit beispielsweise die aufwändige Rekonstruktion der repräsentativen Wartehalle in Badehaus 2. Hier befindet sich zukünftig der Sauna-Ruheraum der Sprudelhof-Therme.

Das Badehaus 5 wird zur Krankenpflegeakademie

Das Badehaus 5 wird für eine Krankenpflegeakademie hergerichtet, die Theodora-Konitzky-Akademie (TKA). Dazu müssen anstelle des nicht mehr genutzten Behälterraumes zur Lagerung von Sole Unterrichtsräume neu errichtet werden. Im Zusammenhang mit dem Abriss des Behälterraums musste in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege die Arkadenwand geöffnet werden, um den Abtransport des Abrissmaterials zu ermöglichen.

Im Inneren des eigentlichen Badehaus 5 wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege umfangreiche Entkernungsarbeiten durchgeführt und somit die Grundlagen für die Einrichtung der Räumlichkeiten der TKA geschaffen.

Frank Thielmann zieht ein Zwischenfazit: „Trotz aller Herausforderungen, die eine Sanierung eines so herausragenden Denkmals mit sich bringt, konnten bereits Teilabschnitte der Gesamtmaßnahme erfolgreich umgesetzt werden. Der Sprudelhof ist auf dem besten Weg, frisch saniert erneut zum lebendigen Zentrum von Gesundheit und Kultur zu werden.“

Zur weiterführenden Information der Öffentlichkeit soll es ab dem kommenden Jahr regelmäßige Baustellenführungen geben. Die genauen Termine werden – auch unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie – rechtzeitig vorab mitgeteilt.