„Der Sprudelhof soll als einzigartige Jugendstilanlage revitalisiert und in eine lebendige Zukunft inmitten der Stadt Bad Nauheim geführt werden. Auf dem durchaus anspruchsvollen Weg dahin haben wir nun zentrale Meilensteine erreicht“, erläuterte heute Melanie Hampl, die zuständige Projektmanagerin des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH). Die beiden Meilensteine betreffen zwei Badehäuser: An Badehaus 2 haben jetzt die Rohbauarbeiten begonnen, an Badehaus 5 wurden sie bereits abgeschlossen.
Deutlich sichtbar sind die Veränderungen im Innenhof zwischen Badehaus 5 und 6. Der Behälterraum wurde abgebrochen. An seiner Stelle ist hinter den historischen Fassaden des Sprudelhofs ein moderner Neubau für die Schule entstanden. Doch auch im Inneren von Badehaus 5 ist einiges passiert. So wurde im Zwischengeschoss mit einem neuen Treppenhaus der künftige großzügige Klassenraum zugänglich gemacht.
Die einschneidenden Veränderungen in die historische Bausubstanz aus den 1970er-Jahren wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege teilweise nutzungsgerecht in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt und die historische Raumstruktur wiederhergestellt. Die Kellerdecke von Badehaus 5, eine aus den Anfangstagen des Betonbaus stammende Eisenbetondecke, musste statisch ertüchtigt werden. Die historischen Decken wiesen eine geringe Deckendicke und eine geringe Druckfestigkeit auf, daher wurden im Keller zahlreiche Holzstützen und Stahlträger eingebaut. Einige Deckenfelder wurden behutsam abgebrochen und durch neue Stahlbetondecken ersetzt.
Auch bei Badehaus 2 musste zunächst der ehemalige Behälterraum zurückgebaut werden. Das erfolgte unter Berücksichtigung besonderer denkmalpflegerischer Vorgaben sowie gemäß Sicherheitsvorschriften des Strahlenschutzes. Die historischen Solebehälter wurden sorgfältig ausgebaut, gekennzeichnet und zwischengelagert. Einige sollen am alten Standort wieder eingebaut werden. Sie werden so aus der Sauna heraus für die Besucher sichtbar sein. Das Herausheben und der Abtransport der Stahlbehälter war besonders anspruchsvoll, schließlich ging es insgesamt um rund 150 Tonnen Gewicht. An der Stelle des ehemaligen Behälterraums wurde in den vergangenen Tagen die Baugrube für den Saunaneubau ausgehoben. Im Gebäudeinneren fanden zwischenzeitlich Abbruch- und Demontagearbeiten statt und Schalungen für die neuen Betonbauteile wurden hergestellt.
Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Sprudelhof sagte: „Der Sprudelhof soll zu einem modernen Zentrum für Gesundheit und Kultur werden, das ist zentral für die Zielsetzung der Stiftung Sprudelhof. Die nun erreichten Wegmarken stehen symbolisch für die beiden Aspekte Gesundheit und Kultur. In Badehaus 5 kommen wir dem Ziel entscheidend näher, für die Theodora-Konitzky-Akademie (TKA) Räumlichkeiten als neues Zentrum für Gesundheit zu schaffen. Auch das Thema Kultur gewinnt deutlich: Im künftigen Ruheraum in Badehaus 2 wird der Blick auf die restaurierten Gemälde von Friedrich Wilhelm Kleukens fallen und die Sole-Behälter als historische Zeugnisse der Badekultur werden im Saunabereich ein einmaliges Ambiente bieten.“
Frank Thielmann, Vorstand der Stiftung Sprudelhof, ergänzt: „Erfreulich ist, dass die nötigen Baumaßnahmen bislang gut abgelaufen sind und dass etwa der Rückbau des Behälterbereichs in Badehaus 2 problemlos geklappt hat. Nun heißt es, vorauszuschauen auf die nächsten Schritte. Das geht weiterhin nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligter und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie den zuständigen Genehmigungsbehörden.“
Melanie Hampl: „Parallel zu den Arbeiten möchten wir die begleitenden Kommunikationsmaßnahmen gern weiter ausbauen. So hat das Baustellenschild bereits einen neuen Standort nahe des Torbogens an der Südseite gefunden. Auch eine informative Gestaltung des für die Baustellensicherheit unumgänglichen Zauns an der Ostseite in der Ludwigstraße ist in der konkreten Vorbereitung.“