Das Jugendstildenkmal wird künftig den Sauna- und Wellnessbereich der Sprudelhof Therme und das Kurmittelhaus beheimaten. Die Schlüsselübergabe ist nach dreijähriger Bauphase durch das Land Hessen und die Stiftung Sprudelhof an die Stadt feierlich erfolgt. Über 100 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Baugewerbe, Kultur und Gesellschaft folgten der Einladung. Damit hatten sie die erstmalige Gelegenheit, dieses einmalige Ambiente und die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne zu erleben.
„Mit der Fertigstellung des Badehauses 2 wird beispielhaft für Hessen und darüber hinaus gezeigt, wie ein bedeutendes Jugendstildenkmal an die Anforderungen einer neuen Nutzung angepasst werden kann. Leben wird wieder einkehren in ein Gebäude, das nach dem Hochwasser 1981 ohne Nutzungsperspektive zu verfallen drohte. Ich bin der festen Überzeugung, dass nur ein lebendiges Denkmal, in dem die Menschen ein- und ausgehen, eine Zukunft hat,“ sagte Finanzstaatssekretär Uwe Becker, der auch Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Sprudelhof ist. „Der Sprudelhof in Bad Nauheim ist im Zusammenspiel mit der Mathildenhöhe in Darmstadt ein bedeutsamer Leuchtturm des Jugendstils in Hessen. Gemeinsam mit der Therme Bad Nauheim bildet das Badehaus 2, in dem noch authentisch erhaltene, herausragende Beispiele des Darmstädter Jugendstils aufwändig restauriert wurden, einen Anziehungspunkt für Besucher weit über die Region hinaus. Dieses wieder belebte Denkmal hat eine solche Zukunft verdient.“
Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) hat damit einen weiteren Meilenstein der umfangreichen und komplexen Revitalisierungsarbeiten im Sprudelhof erreicht und ermöglicht damit die Nutzung für die Sprudelhof Therme im Badehaus 2 noch in diesem Jahr.
Auch die Vertreterin des Direktors des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen, Petra Zellner, lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit: „Das Badehaus ist ein ganz besonderer Kulturschatz, der in den vergangenen Jahren denkmalschutzgerecht mit einer hochwertigen Ausstattung zu neuem Leben erweckt wurde. Das Projekt basiert auf der erfolgreichen Kooperation zwischen der Stadt Bad Nauheim, der Stiftung Sprudelhof und dem Land, vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen. Allen Beteiligten – und dabei ganz besonders den vielen Fachleuten – möchte ich recht herzlich für ihren großen Einsatz und die im Badehaus 2 an vielen Stellen sichtbare Liebe zum Detail danken. Das intensive und umfangreiche Engagement zeigt, mit welch großer Aufmerksamkeit das Land seine Verantwortung für den Erhalt und die Nutzung der historischen Stätten in Hessen wahrnimmt.“
Größtes Investitionsprojekt der Gesundheitsstadt
Besondere Herausforderungen der denkmalgerechten Sanierung umfassten die Bewahrung der Denkmalsubstanz und die behutsame Integration modernster Technik wie z. B. der Fußbodenheizung und neuen Lüftungsanlagen. Im respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz wurde die Erneuerung der Medienversorgung nach modernsten Richtlinien und Normen so in das Kultur- und Technikdenkmal eingefügt, dass die historische Raumgestaltung uneingeschränkt erhalten geblieben ist. Eine Vielzahl an Restauratoren mit einer spezifizierten Fachkompetenz arbeiteten unter anderem an der Aufarbeitung der historischen Fliesen und Fenster, der künstlerischen Ausgestaltung der Wandmalereien und der restauratorischen und konservatorischen Aufarbeitung der technischen Ausstattungselemente wie z. B. Beleganzeigen oder mit Leuchtmittel integrierte Lüftungsgittern, um das kulturhistorische Erbe zu bewahren. Hier griffen zahlreiche Gewerke mit hoher Expertise ineinander, um das herausragende Ergebnis zu erzielen.
