"Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“: So ist eine neue Ausstellung überschrieben, die am 13.September, Sckells Geburtstag, und anlässlich des 200. Todesjahres des Gartenkünstlers in Schloss Biebrich eröffnet wurde. 24 Tafeln informieren über die Arbeit Sckells, seine Auftraggeber und die Geschichte des Biebricher Schlossparks. Ebenso thematisiert werden die Prinzipien englischer Gartengestaltung und die aktuellen Herausforderungen der Gartendenkmalpflege.
Der direkt am Rhein gelegene Park war das letzte Großprojekt Sckells. In den 1720er-Jahren hatte Maximilian von Welsch dort einen barocken Garten angelegt, den Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen (1738-1816) zu Beginn des 19. Jahrhunderts im englischen Stil umzuwandeln begann. Im Auftrag von Herzog Wilhelm von Nassau-Weilburg befreite Sckell, der sich unter anderem als Schöpfer des Englischen Gartens in München einen Namen gemacht hatte, zwischen 1817 bis 1823 den Biebricher Park von seinem axialen Grundriss und der architekturähnlichen, symmetrischen Formenstrenge. Er integrierte dabei den vorhandenen Bestand in eine naturnah erscheinende Landschaft und erweiterte die Anlage nach Norden. So gelang es ihm, den 1.200 Meter langen und an der engsten Stelle gerade einmal 250 Meter breiten Garten als weitläufigen Park erscheinen zu lassen.
„Der besondere Stellenwert des Biebricher Schlossparks als Gartenkunstwerk ist bisher vorwiegend Fachleuten bekannt. Mit der Ausstellung möchten wir diese Leistung Sckells anhand der gezeigten Dokumente und Bilder erlebbar machen und so das Bewusstsein für die Bedeutung historischer Parkanlagen und einen behutsamen Umgang damit fördern“, so Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG).
„Auch zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung bilden Sckells Gärten noch immer ein historisches Erbe von herausragendem Rang. Sie prägen bis heute den öffentlichen Raum vieler Städte. Sckells Landschaftsgärten tragen zur Lebensqualität vieler Menschen bei, auch hier in Wiesbaden-Biebrich“, ergänzte Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH).
Vom 15. September bis Ende Oktober ist die Ausstellung im Säulenraum des Restaurants „Schlossküche“ zu den Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zu sehen. 2024 soll sie von Juni bis September als Dauerausstellung in der Orangerie des Schlossgartens allgemein zugänglich sein. Die Besichtigungszeiten werden im nächsten Jahr bekanntgegeben.