: Dr. Anja Dötsch (Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, links) und Projektmanagerin Susanne Ritter vom Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) haben die nächsten Sanierungsschritte auf Veste Otzberg vorgestellt.

Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

Sanierung geht in die nächste Etappe

Geplant sind mehrere größere Teilprojekte, die unter anderem das Korporalshaus, das Kommandantenhaus und den Kiosk betreffen.

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„In diesem Jahr geht die Sanierung der Veste Otzberg in die nächste Etappe: Die Arbeiten an den Gebäuden im Inneren der Burg beginnen. Geplant sind mehrere größere Teilprojekte, die unter anderem das Korporalshaus, das Kommandantenhaus und den Kiosk betreffen.“ Das teilte Susanne Ritter, Projektmanagerin beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH), heute bei einem Ortstermin auf der Burganlage mit. Die Veste Otzberg ist im wirtschaftlichen Eigentum des LBIH; die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) sind zuständig für Denkmalpflege und kulturhistorische Vermittlung.

„Damit bald wieder auf der Veste geheiratet werden kann, wird das Areal ab dem Frühjahr vorerst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sein. So können die Arbeiten im engen Innenraum möglichst zügig und sicher durchgeführt werden“, erklärte Ritter. „Zunächst sind die denkmalgerechten Arbeiten an den Gebäuden und Außenanlagen der Burg an der Reihe, wie die Instandsetzung des Kommandantenhauses, das als zukünftiges Standesamt dann auch barrierefrei zugänglich ist. Auch am Korporalshaus beginnen die Arbeiten im Frühjahr. “

Neben dem Korporalshaus und dem Kommandantenhaus wird das WC-Gebäude saniert. „Der Altbau wird abgebrochen und wir beginnen mit dem Neubau für die barrierefreien WC-Anlagen und für den Kiosk des künftigen Biergartens. Wir sind zuversichtlich, dass nach Abschluss dieser Teilprojekte die Burganlage wieder in Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich ist“, erläuterte Susanne Ritter.

Im Frühjahr können auch die Arbeiten an den Mauern wieder Fahrt aufnehmen, sie ruhen derzeit witterungsbedingt. Dr. Anja Dötsch, Fachgebietsleiterin Bauangelegenheiten und Denkmalpflege bei der SG, erklärte dazu: „Bei der Mauerinstandsetzung wird ein sehr innovatives Konzept verfolgt, das sowohl dem Kulturdenkmal als auch dem Naturdenkmal Veste Otzberg zugutekommt. Es werden Nistmöglichkeiten im Mauerwerk anstelle der Betonnistkästen geschaffen, der Bewuchs wird – soweit er der Mauer nicht schadet – erhalten. Damit wird die Artenvielfalt gefördert und die Spannungen im Mauerwerk durch Temperaturwechsel werden reduziert.“

Auch rund um die Veste wird gearbeitet. So konnten bereits im Januar die Arbeiten an der Zufahrtsstraße zur Veste wiederaufgenommen werden, die für die Anbindung mit Glasfaser sowie die Beleuchtung der Zuwegung erforderlich sind. Gegraben wird in diesem Jahr auch im Inneren der Burg: Im Burghof werden Arbeiten an der Infrastruktur umgesetzt, die neue Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Heizung und Abwasser umschließen.

LBIH-Projektmanagerin Susanne Ritter gab einen Ausblick auf die Zukunft: „Auch das Bandhaus, der Palas der Veste, soll perspektivisch als historisches Bauwerk wieder nutzbar und erlebbar werden. Das Bandhaus erhält ein Bistro bzw. Café mit Cateringküche sowie einen Veranstaltungsraum und es wird barrierefrei erschlossen. Das Bandhaus ist ein sogenannter Sonderbau, für den das Genehmigungsverfahren längere Zeit in Anspruch nimmt. Daher wird dieses Teilprojekt erst nach den anderen Maßnahmen umgesetzt. Die Veste Otzberg ist ein hessisches Kulturgut. Wir arbeiten fest an der Modernisierung der Burg und sind zuversichtlich, dass sie in Teilen ab Frühjahr 2025 wieder geöffnet sein wird und das Standesamt für Trauungen genutzt werden kann. Das Bandhaus wird voraussichtlich ab Mitte 2027 für die Besucherinnen und Besucher in neuem Gewand erstrahlen.“