Der nachhaltige Umgang mit dem Gebäudebestand zählt zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Deshalb wurde im Rahmen der CO2-neutralen Landesverwaltung mit dem CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm (COME) ein eigenständiges Bauprogramm für die energetische Sanierung von Landesliegenschaften aufgelegt. In einem zweiten Programm (COME-Hochschulen) steht die energetische Ertüchtigung von Hochschulgebäuden im Zentrum. Programme zur Förderung der Solarenergie (COME-Solar) sowie zum Aufbau der Elektroinfrastruktur (COME-Mobilität) ergänzen den ganzheitlichen Ansatz. Für die COME Programme ist das Hessische Ministerium der Finanzen (HMdF) im Rahmen der CO2-neutralen Landesverwaltung federführend zuständig, die Projektleitung und operative Umsetzung erfolgt durch den LBIH. Wir stellen Ihnen die COME-Programme in einer Übersicht vor:
Bestandsentwicklung
Energetisch ertüchtigen und gestalten
Übersicht COME-Programme
Bereits im Frühling 2008 startete der heutige LBIH für die von ihm bewirtschafteten Liegenschaften ein CO2-Minderungsprogramm, um durch Sanierungen und im Gebäudebetrieb eine höchstmögliche CO2-Einsparung zu erzielen. Das Programm wurde zunächst mit einem Budget von 47 Millionen Euro ausgestattet und orientierte sich am Sanierungszyklus von Gebäuden bzw. deren Bauteilen, um durch die Synergie dringend erforderlicher Maßnahmen der Bauunterhaltung mit CO2-Minderungsmaßnahmen Mehrkosten zu vermeiden.
Anfang 2012 wurde das bisherige CO2-Minderungsprogramm im Rahmen der CO2-neutralen Landesverwaltung zu einem „CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm“ (kurz: COME-Programm) erweitert. Es umfasst ein Programmvolumen von 160 Millionen Euro. Die Hauptziele des COME-Programms sind die Einsparung von CO2 sowie eine Verbesserung der Energieeffizienz. Im Jahr 2020 ist das erste COME-Programm mit Erfolg abgeschlossen worden. 93 realisierte Projekte leisten durch Maßnahmen zur Minimierung der Energiebedarfe und Substitution der verbleibenden Energiebedarfe durch erneuerbare Energieträger einen Beitrag zur Umsetzung der „CO2-neutralen Landesverwaltung“. Es wurden hessische Landesliegenschaften energetisch saniert, Contracting-Maßnahmen durchgeführt und bei einer Liegenschaft ein Energiemonitoring-System aufgebaut. Die dadurch erreichte CO2-Einsparung, bezogen auf den Betrachtungszeitraum von 30 Jahren, beträgt rund 250.000 Tonnen. Das entspricht der durchschnittlichen CO2-Emission von circa 2.800 Einfamilienhäusern im selben Zeitraum. (Quelle: CO2-Rechner des UmweltbundesamtesÖffnet sich in einem neuen Fenster)
Nichtenergetische Begleitmaßnahmen zur Verbesserung der Gebäudesubstanz und der Funktionalität konnten zeitgleich mit den energetischen Maßnahmen durchgeführt werden, sofern sie in einem direkten sinnvollen und wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Energieeffizienzmaßnahme standen. Somit konnten Synergieeffekte erreicht werden.
Im Jahr 2018 startete unter Beteiligung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie der hessischen staatlichen Hochschulen mit dem Programm COME-Hochschulen ein weiterer Baustein der Initiative „CO2-neutrale Landesverwaltung“. Ziel ist die CO2-Minimierung und die nachhaltige Steigerung der Energieeffizienz in Gebäudebestand und Gebäudebetrieb der Hochschulen. Im Rahmen eines vorangegangenen Auswahlverfahrens haben hessische staatliche Hochschulen Energieeffizienzmaßnahmen vorgeschlagen. 40 Projekte mit sehr unterschiedlichen Anforderungen wurden bislang beauftragt und sollen bis 2025 umgesetzt werden. Es steht ein Budget von 200 Millionen Euro für energetische Maßnahmen zur Verfügung. 50 Prozent davon werden von den Hochschulen finanziert.
Nichtenergetische Begleitmaßnahmen zur Verbesserung der Gebäudesubstanz und der Funktionalität können zeitgleich mit den energetischen Maßnahmen durchgeführt werden, sofern sie in einem direkten sinnvollen und wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Energieeffizienzmaßnahme stehen. Somit können Synergieeffekte erreicht werden. Nichtenergetische Begleitmaßnahmen werden vollständig von den Hochschulen finanziert.
Zu den jüngsten Bausteinen des CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramms gehört das Bauprogramm „COME-Solar“. Im Rahmen des Programms werden Dienststellen des Landes, die vom LBIH betreut werden, mit Photovoltaik und solarthermischen Anlagen ausgestattet. Erklärtes Ziel ist es, die Nutzung von Solarenergie zur Wärmeerzeugung sowie für die Eigenstromerzeugung in den Landesliegenschaften deutlich zu erhöhen. Bis zum Jahr 2023 sollen rund 130.000 m² Dachfläche mit Anlagen zur Nutzung der Solarenergie ausgestattet werden. Bezogen auf die einzelne Landesliegenschaft können so zwischen 10 und 40 Prozent des Jahresstrombedarfs regenerativ zur Verfügung gestellt werden. Ergänzend sollen bei Gebäuden mit ganzjährig vorhandenem Wärmebedarf der Einsatz von solarthermischen Anlagen geprüft werden. Für das COME-Solar-Programm stehen im Zeitraum 2021 bis 2023 insgesamt 26 Millionen Euro bereit.
Ziel der hessischen Landesregierung ist es, die Mobilität in Hessen nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten und auch Vorreiter bei der klimafreundlichen dienstlichen Mobilität zu werden. Im Rahmen des Programms „COME-Mobilität“ der CO2-neutralen Landesverwaltung treibt der Landesbetrieb den Wandel zum E-Fuhrpark voran. Dafür werden an Landesliegenschaften jährlich 150 Ladestationen für E-Fahrzeuge aufgebaut und Abstellanlagen für Fahrräder und Pedelecs errichtet. Das erklärte Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen alle Dienststellen des Landes bedarfsgerecht mit Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausgestattet sein. Parallel dazu stellt die Landesregierung den Fuhrpark des Landes bis zum Jahr 2030 schrittweise auf Elektroantrieb um.