„Das Fassadengerüst am Haus der Geschichte wurde abgebaut. Die restauratorischen Untersuchungen sind abgeschlossen, die Musterflächen sind hergestellt. Damit haben die Vorbereitungen zur angedachten Sanierung der Gesamtfassade ein Etappenziel erreicht.“ Das teilt Sabina Freienstein mit, Leiterin der Darmstädter Niederlassung des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH).
Mit dem Rückbau des Gerüsts an der Süd- und Westfassade verändert der sogenannte Mollerbau, der unter anderem das Staatsarchiv Darmstadt beheimatet, zum Karolinenplatz wieder sein Gesicht. Pünktlich zum Beginn des Heinerfests soll die gesamte Baustelleneinrichtung abgebaut sein.
„In der Zwischenzeit sind auf mehreren Musterflächen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege verschiedene Reinigungsverfahren und Beschichtungsarten erprobt worden. Hintergrund ist, dass die bis zu 200 Jahre alte klassizistische Fassade keine einheitliche Bausubstanz aufweist. Die nun unter Einsatz von denkmalgerechten Arbeitstechniken und Materialien gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Projektierung einer zukünftigen Fassadensanierung“, erläutert Cordula Schütz, Leiterin des Servicebereichs Bau beim LBIH in Darmstadt.
Die künftige Fassadenfarbe nach der Sanierung wird sich aller Voraussicht nach kaum von der jetzigen unterscheiden: „Wir orientieren uns an der bisherigen Farbgebung der Fassade, die durch die bauzeitliche Epoche bestimmt ist“, erläutert Frank Aulbach, Bezirksdenkmalpfleger im Landesamt für Denkmalpflege. Aulbach ergänzt, bereits bei der letzten Sanierung in den 1980er Jahren sei die Farbigkeit auf der Basis einer restauratorischen Untersuchung bestätigt worden. Die neuerliche Überprüfung habe ergeben, dass diese Farbigkeit nach wie vor dem historischen Zeugniswert des Gebäudes Rechnung trage.
Aulbach erklärt weiterhin: Die derzeit sichtbaren, provisorischen Musterflächen auf der Westfassade wiesen Farbabstufungen in geringen Nuancen auf. Sie würden nun bis zum Beginn der Fassadensanierung stehen gelassen und der Witterung ausgesetzt. So könne das Langzeit-Verhalten beobachtet werden. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollten Grundlage zukünftiger Entscheidungen sein.
Die erfolgten Untersuchungen dienen unter anderem zur Abschätzung der Kosten, um perspektivisch eine Gesamtsanierung vorbereiten zu können.