Der Baubeginn des 2. Bauabschnittes des Jugendfeuerwehrausbildungszentrums (JFAZ) in Marburg erfolgte vor einem Jahr am 22. Januar 2024. Mit dem zweiten Bauabschnitt werden die Anzahl der Unterkunftsplätze von 45 auf 76 erweitert. Zudem werden weitere Lehrsäle, Büros, ein größerer Speisesaal für 90 Personen mit zugehörigen Küchenräumen, Lagerräumen und Personalräumen geschaffen.
Innenminister Roman Poseck hat am Richtfest des 2. Bauabschnitts des JFAZs teilgenommen und nach der Begrüßung der Gäste durch den Direktor der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS), Erwin Baumann, ein Grußwort gehalten und darin ausgeführt:
Herzstück der Ausbildung von hessischen Jugendfeuerwehrwarten
„Das Jugendfeuerwehrausbildungszentrum ist das Herzstück der Ausbildung von hessischen Jugendfeuerwehrwarten und deren Betreuer. Es ist Impulsgeber für eine zeitgemäße und altersgerechte Ausbildung in den Nachwuchsfeuerwehren. Das heutige Richtfest ist ein wichtiger Schritt, um die Aus- und Fortbildungsstätte auf ein neues Niveau zu heben. Der Neubau des modernen, dreigeschossigen Gebäudes mit nachhaltigen Holzrahmenbauteilen und Photovoltaikanlage sorgt für bessere Bedingungen der Jugendfeuerwehren und Kindergruppen sowie deren Betreuerinnen und Betreuern.
Die Jugendfeuerwehr ist Garant für eine sichere Zukunft der Feuerwehren in Hessen. Daher sind die Investitionen in Höhe von rund 26 Millionen Euro gut und richtig angelegt. Das herausragende Engagement aller Verantwortlichen hat dazu geführt, dass die hessischen Jugendfeuerwehren nach wie vor gut aufgestellt sind. Es freut mich, dass sich aktuell über 26.000 Jugendliche in den rund 2.000 Nachwuchsabteilungen engagieren. Auch die rund 6.000 Jugendwarte und die Betreuer in den Jugendfeuerwehren leisten Großartiges. Sie begeistern tagtäglich Kinder und Jugendliche dafür, anderen zu helfen, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen. Sie vermitteln den jungen Menschen, wie man sich in Gefahrensituationen richtig verhält und lehren praktisch wie theoretisch erste Grundlagen der Brandbekämpfung. Damit leisten die Jugendbetreuer unschätzbare Arbeit, dank der sich Jugendliche dazu entschließen, den Einsatzabteilungen beizutreten und den ehrenamtlichen Brandschutz in Hessen zu sichern. Für diesen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Brandschutzes danke ich den ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern herzlich.“
Der Minister dankte auch allen Beteiligten, die an der Umsetzung des Projektes mitwirken. „Für die weiteren Bauarbeiten wünsche ich dem Landesbetrieb Bau und Immobilen Hessen und dem Team des Jugendfeuerwehrausbildungszentrums viel Erfolg. Ich freue mich schon jetzt, wenn der Neubau fertiggestellt ist und die Brandschützer von morgen davon profitieren können“, sagte Roman Poseck abschließend.
Petra Zellner, Vertreterin des Direktors des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH): „Der Neubau, der zu großen Teilen aus Holz bestehen wird, setzt in mehrfacher Hinsicht ein klares Zeichen: Nach seiner Fertigstellung wird er einen wichtigen Beitrag zur hessischen Nachwuchsförderung im Brandschutz und zum Klimaschutz leisten. Mit seiner Skelett-Tragkonstruktion aus hochfeuerhemmendem Holz, Hybriddecken und einer vorgehängten Holzfassade vereint das Gebäude nicht nur ästhetische und funktionale Aspekte, sondern unterstützt als ‚Baustein‘ der ‚Holzbauoffensive Hessen‘ auch die Reduktion von CO2-Emissionen im Bausektor und fördert somit die Nachhaltigkeitsziele des Landes.“
Hintergrund zum JFAZ
Für den ersten Bauabschnitt investierte die Hessische Landesregierung rund 6,5 Millionen Euro; für den zweiten Bauabschnitt stehen rund 19 Millionen Euro zur Verfügung. Neben den Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich der Jugendarbeit werden im JFAZ künftig vermehrt nicht-feuerwehrtechnische Lehrgänge angeboten, sodass die Ausbildungskapazitäten des Hauptsitzes der HLFS in Kassel spürbar entlastet werden können. Dazu gehören insbesondere Lehrgänge im Bereich der Brandschutzerziehung und -aufklärung. Seit Februar 2024 besteht im JFAZ die neu geschaffene „Kompetenzstelle Brandschutzerziehung und -aufklärung". Sie führt u. a. Lehrgänge für Ehrenamtliche durch, wirkt bei der Weiterentwicklung der Brandschutzerziehungskonzepte mit und fungiert als Ansprechpartnerin für Schulen sowie die Lehrkräfteakademie. So sollen die ehrenamtlichen Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerzieher entlastet und die Brandschutzerziehungsangebote weiterentwickelt werden. Zugleich dient das JFAZ als Heimstätte der Geschäftsstelle der Hessischen Jugendfeuerwehr (HJF) im Landesfeuerwehrverband Hessen.