Im Bild ist der erstplatzierte Entwurf für den Neubau Forschungszentrum Keltenwelt am Glauberg zu sehen.

Neubau Forschungszentrum

Der nicht offene einphasige, interdisziplinäre Wettbewerb für den Neubau des Forschungszentrums der Keltenwelt am Glauberg ist abgeschlossen. Das Preisgericht hat den Entwurf des Büros Lehmann Architekten aus Offenburg, der in Zusammenarbeit mit Helleckes Landschaftsarchitektur aus Karlsruhe eingereicht wurde, mit dem ersten Preis ausgezeichnet und als Grundlage für die Realisierung empfohlen.

Nicht offener einphasiger, interdisziplinärer Wettbewerb nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe – RPW 2013

Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) - Niederlassung Mitte, in Abstimmung mit dem Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Abteilung hessenARCHÄOLOGIE, Archäologisches Landesmuseum Hessen „Keltenwelt am Glauberg - Museum, Archäologischer Park, Forschungszentrum“

Preisgerichtsentscheidung vom 03.05.2024

Aus der Erläuterung der Jury

Die Verfassenden entscheiden sich – mit Blick auf eine Welterbenominierung – für eine Lösung, die sich im Landschaftraum weitgehend zurücknimmt. Der wesentliche Teil des Raumprogrammes wird in ein Untergeschoss integriert, welches sich in die vorgefundene Topografie des Hanges eingräbt.

Ein im Gegensatz zum Untergeschoss sichtbarer, oberhalb des Hanges angeordneter Baukörper wird in seiner Anmutung als pavillonartiges Gebäude ausgebildet. Die Verfassenden schreiben die vor Ort vorgefundene Freiraumplanung mit den im Museumsgarten eingestreuten Baukörpern weiter.

In der Konsequenz zeigt sich das Forschungszentrum als introvertiert organisiertes Haus. Um einen begrünten Innenhof sind der öffentliche Saal, ein Multifunktionsraum und die Werkstätten angeordnet, der Hof dient zur Belichtung und schafft gleichzeitig auch den richtigen Abstand unter den unterschiedlichen Nutzungen. [...]

Zu der sensiblen Verteilung der Baumassen gehört ein präziser Umgang mit der Erschließung und Wegeführung. Konsequenterweise wird der Zugang für die Mitarbeiter auf der Ebene der Büros im Obergeschoss verortet. Eine vertikale Erschließung in Eingangsnähe verbindet beide Ebenen auf selbstverständliche Weise. Zugleich ist, vom Museumsgarten kommend, der öffentliche Zugang zum Saal als Einschnitt in das Gelände gut gewählt.

Die vorgeschlagene Materialisierung ist sorgfältig gewählt. Während die unterirdischen erdberührenden Bauteile in konstruktiver Notwendigkeit aus Beton hergestellt sind, werden die weiteren tragenden Elemente als Holzbau ausgebildet. Für die Fassade wird der Einsatz von Basalt, der in unmittelbarer Nähe abgebaut wird, vorgeschlagen, hierdurch wird ein weiterer Bezug zum Ort hergestellt. [...]

Insgesamt stellt die Arbeit einen überzeugenden konzeptionellen Beitrag zum Umgang mit der Frage nach einem weiteren baulichen Eingriff an diesem landschaftlich einmaligen Ort dar.

 

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